9. März 2021. «Das Learning Center ist keine zweite Bibliothek, es ist ein besonderer Ort, ein Experimentierfeld, welches die HSG-DNA in sich trägt und erst durch diese starke HSG-Community möglich wird», sagt Florian Wußmann, Projektleiter der Intendanz HSG Learning Center. Als Beauftragte des Rektorats schaffen er und Dr. Dominik Isler Voraussetzungen, um das Versprechen des Learning Centers, die Zukunft des Lernens und Lehrens zu prägen, möglich zu machen. Doch was bedeutet das konkret?
Ein Ort der Zusammenkunft
Im Learning Center wird Lernen nicht nur hierarchisch, sondern vor allem in Co-Creation von Fakultäten, Studierenden und Ehemaligen erfolgen. Dabei ist im Zusammenhang mit dem Learning Center oft von einem «Melting-Pot» die Rede. Gemeint ist damit, dass an diesem Ort verschiedene Inhalte, Perspektiven und Menschengruppen, die sonst so nie zusammengekommen wären, zusammenfinden. Begegnungen von HSG-Studierenden mit Alumni, Kunstschaffenden oder mit Besuchern sollen dabei zu Dialog und gemeinsamem Lernen anregen. Somit wird ein Ort geschaffen, «an dem man verweilen will und bleiben möchte», sagt Dominik Isler. Dies auch deshalb, weil kein Tag wie der andere ist. So begegnen Besucherinnen und Besucher des Learning Centers an einem Tag Teilnehmenden eines externen Seminars und am nächsten Tag einem Event eines studentischen Vereins der HSG.
Neuland erkunden
«Die Magie des Learning Centers speist sich aus unterschiedlichen Quellen: Aus den curricularen und extracurricularen Formaten sowie den Begegnungen, die an diesem Ort möglich werden», betont Dominik Isler und nimmt damit Bezug zum Gesamtkonzept des Gebäudes. Dieses stützt sich auf drei konkrete inhaltliche Ebenen: Die curriculare, die extracurriculare sowie die informelle Ebene. Erstere bringt bestehende und neue Formate der verschiedenen Schools zusammen. Dabei wird das Learning Center zum «Schaufenster herausragender HSG-Formate, die Disziplinen und Grenzen überschreiten», so Florian Wußmann. Die extracurriculare Ebene hingegen bietet Raum für öffentliche Veranstaltungen wie etwa eine Debatte zur Europapolitik oder eine Diskussionsrunde zur Gamestop-Aktienrally. Treffen bei einem solchen Event beispielsweise Studierende und Speaker aufeinander, bietet das Learning Center Raum und Möglichkeiten, interessante Gespräche auch im Anschluss an Veranstaltungen weiterzuführen und zu vertiefen. So begegnet die HSG-Community besonderen Gästen eventuell bei einem Getränk in der Cafeteria des Learning Centers auf der dritten, informellen Ebene. Besonders diese soll die Neugier der Studierenden fördern und dazu anregen, das Learning Center zu einem «3rd Place» zu machen – einem Ort, der neben dem zu Hause und dem Arbeitsplatz zu einer wichtigen Komponente im Leben eines jeden regelmässigen Besuchenden wird.
Experimentierfeld und Ort des Dialogs
Ein beispielhaftes Tagesprogramm lässt Aussenstehenden eine genauere Vorstellung von dem geben, was im Vorzeigeprojekt der Universität St.Gallen einmal stattfinden wird. Dazu zählen zum Beispiel spontane Diskussionsrunden im Atrium des Gebäudes, Gruppenarbeiten, Projekte mit Praxispartnern oder gänzlich neuartige Formate. Auf jeden Fall ist das Learning Center ein Ort neuer Ideen und voller Flexibilität. Es steht für Innovation in der universitären Ausbildung, der keine Grenzen gesetzt sind. Wer diesen Ort verlässt, egal ob Alumnus, Studentin oder Besucherin, wird die Welt mit anderen Augen sehen, wird bereit sein, Grenzen zu überschreiten, Veränderung als Chance zu verstehen und gestaltend Verantwortung in Wirtschaft und Gesellschaft wahrzunehmen. Und wird immer wiederkommen wollen.